Im Mai 1664 – inzwischen ist er zum "maître de plaisir" des Königs avanciert (der im Januar sogar Taufpate seines ersten Kindes geworden war) – organisiert Molière ein dreitägiges Hoffest im neuangelegten Park von Versailles, wobei er nach den (eigenen) Stücken La Princesse d'Élide, Le Mariage forcé und Les Fâcheux eine erste Version des Tartuffe aufführt. Schon im Vorfeld der Aufführung hatten etliche Fromme am Hof gegen den Tartuffe polemisiert.
Nach der Aufführung nun löst diese Komödie um einen scheinbar frommen, in Wahrheit aber herrschsüchtigen und lüsternen Betrüger, Empörung bei der gesamten "ancienne cour" aus, einer Gruppierung von Höflingen, die sich um die fromme Königinmutter Anne d'Autriche scharte und der Zeit vor 1661 nachtrauerte, wo man unter ihr und ihrem Minister Kardinal Mazarin die Macht gehabt hatte. Der König, dem die Attacke Molières auf die Frömmler und damit durchaus auch auf die "ancienne cour" zunächst sehr recht gewesen war, hält es nun, unter dem Druck dieser Leute (die z. T. in dem bigotten Geheimbund der Compagnie du Saint-Sacrement organisiert sind), für opportun das Stück zu verbieten.
Die nächsten Jahre Molières sind bestimmt von seinem Kampf gegen die Intrigen der, wie er sie nennt, "cabale des dévots". Immerhin unterstützt der König ihn indirekt, indem er seiner Truppe 1665 eine Jahrespension aussetzt und sie zur troupe du roi ernennt. Im Sommer 1667 führt Molière, nach dem Tod von Anne d’Autriche (1666), eine überarbeitete Version des Tartuffe auf. Der Premier Président des Pariser Parlements (der für den auf einem Feldzug befindlichen König die Polizeigewalt ausübt) reagiert sofort mit einem Verbot und der Erzbischof von Paris bedroht Molière mit Exkommunikation. Als dieser zwei Schauspieler mit einer Bittschrift zum König schickt, signalisiert der zwar Wohlwollen, tut aber nichts. Immerhin duldet er, dass der Prince de Condé 1668 den Tartuffe trotz des Verbots zweimal privat in seinem Schloss aufführen lässt. Erst am 5. Februar 1669, als die "ancienne cour" endgültig entmachtet ist, der König fest im Sattel sitzt und keine Rücksicht mehr auf die frommen Gegner Molières nehmen muss, kann dieser sein Stück frei aufführen – nun mit triumphalem Erfolg. Inzwischen hat er übrigens das Thema der Heuchelei weiterverfolgt: 1665 schreibt er Dom Juan, ein Stück über einen adeligen Schürzenjäger und Freigeist, der plötzlich, um sich seinen Feinden zu entziehen, Frömmigkeit vortäuscht, aber schließlich zur Hölle fährt (auch dieses Stück wird sehr bald nach der Uraufführung verboten); 1666 verfasst er Le Misanthrope, wo er das Thema der geheuchelten Nettigkeit und gegenseitigen Schmeichelei in der höfischen Gesellschaft behandelt. 1668 übt Molière in Amphitryon erstmals leise Kritik an seinem hochmögenden, aber etwas unzuverlässigen Gönner Louis XIV, der verschlüsselt dargestellt ist in dem ganz ungeniert seinem sexuellen Lustgewinn nachgehenden Titelhelden Amphitryon alias Jupiter. In Georges Dandin (ebenfalls 1668) kritisiert Molière bitter die Arroganz, mit der Adelige, selbst wenn sie verarmt sind, die gesellschaftlich nützliche Bourgeoisie verachten und ausbeuten zu dürfen meinen.